Kreisky kommt
100 Jahre Bruno Kreisky wird dieser Tage gefeiert. Kreisky war auch Jurist. Ich erinnere mich noch gut, als irgendwann weiss auf schwarz im Juridicum plakatiert wurde: KREISKY KOMMT.
Er sollte in den größten Hörsaal, den U10, kommen. Ich ahnte schon, daß dieser Hörsaal nicht reichen würde, und wartete nach der letzten Pflichtübung einfach, bis Kreisky erschien. Die standing ovations, als er hinab geführt wurde (im U10 ist das auditorium ansteigend), werde ich nicht vergessen. Das war ein kleiner Orkan im Juridicum und ein Hauch von Weltgeschichte, das spürte ich.
Kreisky genoss das sichtlich. Er war zwar schon von seiner Krankheit gezeichnet, aber er hatte das Publikum mit Schmäh sofort im Griff. An das mußte ich heute wieder denken, weil ein paar Kabarettisten die Grasser-Abhörprotokolle im Juridicum vorlesen wollen.
Stimmt: das mit der Weltgeschichte passt nicht dazu.
Weitere Einträge im juristischen Tagebuch

Von der Reduktion aufs Wesentliche
Neulich nach unserem Hallenkick im Theresianum haben wir - also die Kollegen des FC Insolvenz und ich - kritiklos übernommene Unsitten und sonstige Typizitäten im anwaltlichen Schriftsatzwesen belustigt diskutiert. Von [...]
weiterlesen
Berufung einmal anders
Heute ruft mich ein sehr angenehmer Kollege, dem Insolvenzrecht verhaftet und grünweiss bis hinter die Ohren, an und teilt mir mit, er wird aus beruflichen und privaten Gründen seine Kanzlei mit Monatsende schließen. Ich [...]
weiterlesen
Greifbar
Als Rechtsanwalt ist man vor Gericht, insbesonders bei Übernahme einer Strafsache, zunächst auf die Akteneinsicht angewiesen. Weil was nicht im Akt ist, existiert nicht.Zumindest nicht im Verfahren. Da aber in der Regel [...]
weiterlesenHaben Sie ein juristisches Problem oder möchten Sie uns kennenlernen? Schreiben Sie jetzt eine Nachricht!
Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme und werden uns so rasch wie möglich bei Ihnen melden!